Aufgabe: Wir sitzen in einem Kreis und jede Person schreibt einen Absatz, dann wird der Zettel weitergegeben. Das initiale Wort ist im Titel angegeben
Klavier
Ich bekam es zu meinem 10. Geburtstag. Nie hatte ich mir etwas sehnsüchtiger gewünscht. Mein Klavier wurde meine liebste Begleitung.
Schwarze Tasten, weiße Tasten & ganz bunte Lieder. Mal schnell, mal langsam, aber immer auf der Suche nach dem Klang meines Lebens.
Wusstet ihr, dass sich das Lied „Ebony & Ivory“ von Stevie Wonder genau auf diese schwarzen und weißen Klaviertasten bezieht?
Was soll mit diese Geheimbotschaft sagen? Was interpretiere ich daraus? Aber eigentlich geht mir nur das Lied im Kopf herum und ich summe leise vor mich hin.
Freiheit
November 1989 – DDR Nachrichten um 19:00 Uhr. „Die aktuelle Kamera“ mit Liveschalte ins Politbüro des ZK der SED.
Es fiel der legendäre Satz: Die Grenzen sind ab sofort für jeden DDR Bürger offen.“ Es folgt die Nachfrage eines Reporters, ab wann?
„Ab sofort“ ==> Freiheit für jeden DDR Bürger!
Mit der Mauer fiel eine Grenze, die viel tiefer in den Menschen verankert war, als eine Mauer hoch oder breit sein kann. Hinter dem eisernen Vorhang wartete eine lodernde Sehnsucht nach Befreiung.
Aber was bedeutet Freiheit? Hingehen, wohin du möchtest? Sagen was dir gerade so einfällt? Egal ob es jemand interessiert oder ob es jemanden verletzt? Konsumieren was sich nur anbietet?
Und ist es wirklich Freiheit, wenn nur eine äußere Mauer fällt? Kann die innere sofort in sich zusammenbrechen, den Damm öffnen. Kann ich sofort dazu bereit sein, diese Denkfreiheit zu leben? Sind meine inneren Dämonen dann auch frei?
Baum
In der Pause war ich spazieren. An einem Baum sah ich einen Imker an einem Astloch tätig sein. Als ich näher herangekommen war, sah ich einen wilden Bienenschwarm. „Was war da los“, dachte ich. Als ich weiter näher herangekommen war, sagt der Imker:
Zurück! Ach je, Bienenstich und wildes Summen, würden sie doch mal verstummen – schlimmer kann es nicht mehr werden. Immerhin, sie lassen sich bändigen, in die Schranken weisen, anders als Menschen
Sie beuten die Bienen aus. Fressen ihnen den Honig weg. Denken wie immer nur an sich. Die Bienen wehren sich selten.
Wäre ich eine Biene wäre ich auch ziemlich sauer. 24/7 arbeiten, dafür dass jemand am Ende alles klaut. Klingt nicht fair. So lasset die Bienen, Bienen sein und die Bäume Bäume.
Schnurbaum
„Hej Bro, meine Wolle ist schon wieder aus!“, brüllte Malte. „gib mir mal den grünen Knäuel rüber, wenn aus dem Schnurbaum noch was werden soll“
Wir wollen doch Ma eine Freude bereiten und ihr Geburtstag ist doch schon bald. Das wird sie freuen und wieder aufbauen. Hat sie ganz schön fertig gemacht, dass du ausgezogen bist, Malte, und so bist du immer bei ihr – und ich auch. Ma sollte jetzt wieder mehr an sich denken.
Auf der anderen Seite war ich mir nicht sicher, ob sie die Bedeutung dieses Geschenkes richtig deuten würde. Ein Schnurbaum – ist es vielleicht doch zu kitschig. Wir werden sehen.
Aber Mutter hatte schon immer einen Hang zu Kitsch, zu Glitter, zu Drama – also, was sollte schief laufen?
Baumkuchen konnte ich schon immer backen, also warum keinen Schnurbaumkuchen? So verschmolzen Forst und Bächerei in einem unvergesslichen Kaffee- und Kuchen Nachmittag.